Das Krankenschwester-Haus


Das Gästehaus am Strand auf Lilla Grönkulla wurde im Jahr 1939 als Ferienhaus für die Krankenschwestern des Målilla Sanatoriums errichtet.


1915 wurde das Målilla Sanatorium eingeweiht. Das große Krankenhaus am Rande von Målilla war sehr auffallend und erhielt schnell den Spitznamen „Das Schloss am Wald“. Über viele Jahre hinweg wurden im Sanatorium tausende von Tuberkulose-Patienten behandelt und betreut. In den 1930er Jahren waren zu Spitzenzeiten ca. 300 Patienten gleichzeitig hier in Behandlung. Erst in den 1940er Jahren kam es zu einer Wende in der Behandlung von TBC durch das Medikament Streptomycin. Der letzte Patient hielt sich hier im Jahre 1973 im Sanatorium auf.


Die Krankenschwestern wurden damals mit einem Nettolohn bezahlt und bekamen Kost und Logis frei. Da es verheiratete Krankenschwestern zu dieser Zeit nur sehr wenige gab, lebten praktisch fast alle Krankenschwestern im Krankenhaus, oftmals direkt in Zimmern auf den Pflegestationen. Besucher waren wegen der bestehenden Infektionsgefahr nicht erlaubt.


Im Laufe der Jahre erhielten die Krankenschwestern einen Anspruch auf Freizeit in Form von „freien Tagen“. Es entstand der Bedarf an einen Ort der Entspannung. Daraus entwickelte sich die Idee für ein Ferienhaus.


Der damalige Oberarzt Dr. Willi Mascher setzte sich zu dieser Zeit engagiert für diese Idee ein. Es wurden Gelder von den Krankenschwestern, Ärzten und anderen Freiwilligen gesammelt. Laut einer Dokumentation konnten 645 Kronen gesammelt werden, ungefähr die gleiche Summe wurde durch den Krankenhaus-Direktor zur Verfügung gestellt. Daraufhin wurden Angebote für den Bau des Ferienhauses eingeholt. Dach, Türen und Fenster sowie Malerarbeiten wurden durch andere Personen aus dieser Gegend bereitgestellt und erledigt. Nun konnte für 1.085 Kronen ein schönes Ferienhaus für die Krankenschwestern gebaut werden.


Das Grundstück am Strand am Melsjön, welches die Krankenhaus-Direktion für den Bau zur Verfügung stellte, lag an dem größeren Grundstück für das Waisenhaus am Grönkulla, das zu dieser Zeit für die Pflege von Kindern mit Tuberkulose genutzt wurde. Dieses Grundstück am See (Botesgård 1:7) war seit Dezember 1927 im Besitz der lokalen Behörden (Landstinget).


Das Haus wurde mit einem großen Innenraum und einem offenen Kamin sowie einer Kochnische mit Herd gebaut. Es gab hauptsächlich fest eingebaute Möbel – für die Kochnische einen Einbauschrank , für den großen Raum einen Eckschrank sowie an der Wand befestigte Kojen zum Schlafen. Die anderen Einrichtungs- und Gebrauchsgegenstände waren Geschenke und jeder sollte einen Beitrag dazu leisten.


Für den Unterhalt des Ferienhauses musste jede Krankenschwester, die es nutzte, einen jährlichen Mitgliedsbeitrag für den Verein entrichten und damit waren sie selbst die „Eigentümer“ des Ferienhauses.


Die sehr schöne Lage am Strand führte zu großer Beliebtheit und zur regen Nutzung des Ferienhauses. Später waren oft auch Ärzte und andere Besucher da. An den Sommer-Wochenenden war das Haus sehr gut besucht und es gab immer frischen Kaffee!